Neue Talente
Das Programm zeigt Arbeiten, die im Rahmen von universitären Studiengängen entstanden sind, in denen das Genre des Poesiefilms zunehmend an Boden gewinnt und mit dem Zusammenspiel von Bild und Text experimentiert wird. Die Auswahl zeichnet sich durch die Frische und Neugier neuer Talente aus, die das Genre frei erforschen und sein Potenzial ausschöpfen.
Screening und Q&A
Sa. 1.06.2024, 15 Uhr
im Lichthaus Kino (am Kirschberg, 4)
Die Playlist wird vom 31. Mai bis zum 15. Juni online sein. Beim Kauf des Tickets erhältst du das Passwort.
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My Happy Place
Regie & Text: Ron Vodovozov
Deutschland 2023, 5:30 min
(Hochschule Rhein MainWiesbaden)
Ein türkischer Mann, der sich im Leben festgefahren fühlt, beschließt, die Monotonie zu durchbrechen, indem er bei einer Auktion einen Plastikstuhl ersteigert. Der Stuhl ermöglicht es ihm, über sein (nunmehr) früheres Leben nachzudenken, während er langsam einen meditativen Zustand annimmt. Durch das einfache Dasitzen und dem Beobachten seiner Umwelt, fängt er an, Dinge zu sehen, die er vorher nicht bemerkt hat. Letztendlich erreicht er einen transzendenten Zustand und lässt sein eigenes Bewusstsein zurück.
Derailed
Regie & Text: Karlijn Reynaerts
Belgien 2023, 3:05 min
(LUCA School of Arts Brüssel)
„Derailed“ von Karlijn Reynaerts nimm die Zuschauenden mit auf eine verwirrende Reise durch die fragmentierte Realität einer Person mit Hypersensibilität (HSP). Schlitzscan- und Scanographietechniken erzeugen eine verzerrte Welt, die den Kampf der Figur widerspiegelt. Verzerrte Bilder und Töne stellen das überwältigende Sinneserlebnis von HSP dar und hinterlassen bei den Betrachter:innen ein neu entdecktes Einfühlungsvermögen.
I Would Like to Live on the Moon
Regie & Text: Emily Burke
UK 2023, 2:13 min
(University of Central Lancashire)
Eine junge nicht-binäre Person fühlt sich überfordert und möchte fliehen – im wahrsten Sinne des Wortes zum Mond.
The Front(lines)
Regie & Text: Aurora Borealis
Schweiz 2023, 4:30 min
Ein Dokumentarfilm über die Erkenntnisse einer unerfahrenen Filmemacherin auf einer Reise in die Ukraine im Mai 2022. Zum ersten Mal in der Rolle einer investigativen Journalistin reist sie mit einer kleinen NGO in das Kriegsgebiet in und um Kiew. In dieser kurzen Videocollage beschreibt sie in Form des „gesprochenen Wortes“ die unvorhergesehene Dynamik zwischen den Menschen und den Verhältnissen in dieser Region. Sowohl das NGO-Team als auch das gesamte Filmteam bestehen ausschließlich aus Frauen.
The sun is a cine-eye
Regie: Lukas Serwir
Text: Samuel Beckett
Belgien 2023, 8:14 min
(LUCA School of Arts Brüssel)
Anhand eines Gedichts von Samuel Beckett erkundet dieses Videogedicht das moderne Thema, wie es von der zeitgenössischen audiovisuellen Technologie erfasst wird. Ein bloßes Auge, das sich nicht schließen kann, die Hauptfigur des Films, bleibt als Video in sich selbst stecken. Es sucht nach einem Außen, nach „etwas dort (draußen)“. Doch es findet nur die Angst vor nackter Immanenz, vor einem Universum ohne Verborgenheit – pure allumfassende Sichtbarkeit und Synchronizität. Das Bewusstsein löst sich im reinen, totalen Lichtstrahl auf: der Grenzpunkt der zeitgenössischen audiovisuellen Technologie.
BLACK
Regie & Text: Rui Nacumbize Namagua
Deutschland 2023, 5:00 min
(Universität der Künste Bremen)
“BLACK” ist nur eines von vielen Wörtern mit der gleichen Bedeutung.
FADED OCEAN OF WHITE
Regie & Text: Hsiao Pei Kao
Deutschland 2024, 5:40 min
(Bauhaus Universität Weimar)
Im Reich der Schatten und Tinte verwebt ein alter Veteran sein Wesen zu einem düsteren Todesgedicht. Mit jedem Federstrich verabschiedet er sich von der sterblichen Hülle und übergibt sich der ewigen Umarmung der endgültigen Auflösung seiner verblassten Identität. Ein Abschiedsmoment kündigt den Beginn eines widerstandsfähigen Geistes an, während sich die Reise ihrem Ende nähert.
Nachtschicht
Regie & Text: Djoana Weimann
Deutschland 2023, 4:34 min
(Hochschule für bildende Künste Hamburg)
Thomas hat 12 Stunden Zeit, um seine Liebe in Worte zu fassen. Er schreibt Liebesbrief um Liebesbrief an Christine. Kurz vor dem Schichtwechsel fasst er den Entschluss. Niemand soll sehen, was er in den späten Stunden zu Papier gebracht hat. Zeit scheint eine Rolle zu spielen und überraschenderweise findet Christine den Ordner mit all seinen versteckten Briefen an sie und schreibt ihm eine Nachricht zurück… Wird Christine Thomas‘ Liebe erwidern?
Timeless Time
Regie & Text: Apostolis Gkanatsios
Griechenland 2023, 5:44 min
Timeless Time ist ein Kurzfilm, der auf dem Gedicht „Timeless Time“ aus der Gedichtsammlung Seeking of the soul / 42 basiert. Der Film taucht in das komplexe Gefüge der Zeit selbst ein und erforscht den komplizierten Tanz zwischen dem Lauf der Zeit und der menschlichen Erfahrung. Es zeigt, wie der unerbittliche Rhythmus der täglichen Routinen tiefgreifende Auswirkungen auf unser Leben hat. Vor dem Hintergrund einer geschäftigen Stadtlandschaft webt „Timeless Time“ einen Teppich aus Emotionen und Reflexionen und lädt den Betrachter zu einer ergreifenden Reise durch das Labyrinth der Existenz ein.