Gewinner des Weimarer Poetryfilmpreises 2016-2021
Das Programm zeigt die Gewinnerfilme der letzten Weimarer Poetryfilm-Wettbewerbe und erinnert an die künstlerischen Höhepunkte von sechs besonderen Festivaljahren.

What about the law
Animation: Charles Badenhorst
Text: Adam Small
Südafrika 2014, 3:14 min
2016 - Jurypreis
Der Film ist Teil einer Reihe von Kurzfilmen über klassische Afrikaansgedichte. Dieses Gedicht ist ein berühmtes Werk, das die Segregationsgesetze im Südafrika der Apartheid verurteilt. Es ist ein Gespräch zwischen der Frau, dem Mann und der Gemeinschaft darüber, wie das Gesetz ihre Liebe tötet und ihnen schließlich das Leben nimmt.

Steel and Air
Regie: Chris and Nick Libbey
Text: John Ashbery
USA 2015, 3:34 min
2016 - Publikumspreis
Dieser Film soll Ashberys Gedicht einfangen und ergänzen, indem er den Lebensweg eines Mannes und die wunderbaren, langweiligen und letztlich endlichen Erfahrungen, die damit verbunden sind, aufzeichnet.Und dann wurde es sehr kalt.

Standard Time
Regie: Hanna Slak and Lena Reinhold
Text: Daniela Seel
D 2017, 3:00 min
2017 - Jurypreis
Der experimentelle Kurzfilm basiert auf einem Gedicht von Daniela Seel und spielt mit verschiedenen Klang-, Bild- und Sinnebenen.

Heartbreak
Regie: Dave Tynan
Text: Emmet Kirwan
Irland 2017, 6:51 min
2017 - Special Mention
„Heartbreak“, geschrieben von Emmet Kirwan und unter der Regie von Dave Tynan, erzählt die Geschichte einer jungen Schülerin (Jordanne Jones) von ihrer Schwangerschaft als Teenager bis zur Erziehung ihres Sohnes im modernen Irland.

The last time
Regie & Text: Christine Hooper
GB 2016, 3:50 min
2017 - Publikumspreis
Der Kampf einer Frau, die Flamme der Liebe auszudrücken.

The Desktop Metaphor
Regie: Helmie Stil
Text: Caleb Parkin
GB 2017, 2:48 min
2018 - Jurypreis
„The Desktop Metaphor“ ist ein Film von Helmie Stil auf der Grundlage von Caleb Parkins zweitplatziertem Gedicht im Nationalen Lyrik-Wettbewerb 2016. Einmal Hindurchscannen durch die Isolation des Lebens.

Blue Flash Flash
Regie: Jane Glennie
Text: Julia Bird
GB 2017, 0:39 min
2018 - Special Mention
„Blue Flash Flash“ beschreibt den Moment im Leben eines Kindes, in dem es ein neues Wort lernt – Oktopus – und seine Neuronen versuchen, das Wissen für immer einzusperren. Von Anfang an ist der Spracherwerb grundlegend für unsere Identität. Sprache gibt uns Worte in unserem Kopf und beschreibt, wer wir für uns sind. Sie ist die Fassade unserer wechselseitigen Interaktionen.

Patata Day
Regie: Peter Böving
Text: Marie Nimier
D 2016, 4:05 min
2018 - Publikumspreis
Diese filmische Parabel erzählt die Geschichte von fünf Menschen in einem Restaurant, die etwas über Kartoffelgerichte fabulieren. In der nächsten Szene erscheinen lustig animierte Kartoffeln. Das Publikum folgt dem Film munter, versteht aber, dass mit den Kartoffeln auf dem Teller zugleich ein hochaktuelles Thema serviert wird.

Hiatus
Regie: Vivian Ostrovsky
Text: Claire Lispector (1920–1977)
Brasilien 2018, 6:20 min
2019 - Jurypreis - Bestes Video
Die Protagonistin dieses Films ist die zurückgezogene introspektive ukrainische-brasilianische Schriftstellerin Clarice Lispector. Er basiert auf einem einzigen TV-Interview, das erst nach ihrem Tod ausgestrahlt wurde. Was sie in dem Interview von 1977 sagt, ist immer noch sehr treffend und verspricht einem Gefühl des „Dazwischenseins“, das ich selbst heute empfinde.

The right to fall apart
Animation: Rika Tarigan
Text: Yara M. Ahmed
D/Ägypten 2019, 3 min
2019 -Jurypreis- Beste Animation
„The Right to Fall Apart“ ist ein experimenteller künstlerischer Kurzfilm, welcher versucht die Mühen eines mit Depression und Sorgen beladenen Körpers darzustellen. Er erforscht wie wir mit der Schwere von emotionaler und mentaler Unruhe umgehen. Von Intensität belastet versucht der Protagonist in eine erfundene Oase der Worte, Sprache und Bilder zu entfliehen.

Hate for sale
Animation: Anna Eijsbouts
Text: Neil Gaiman
Niederlande 2017, 2:39 min
2019 - Special Mention
Ein Stop-Motion Film über die Welt in der wir leben. Einer Welt, in der wir Hass sowohl konsumieren als auch von ihm aufgefressen werden. Der Film erforscht die verführerischen und verlockenden Eigenschaften dieser Emotion und fragt, warum wir uns als Menschen immer wieder auf sie einlassen.

The Opened Field
Regie: Helmie Stil
Text: Dom Bury
GB 2018, 4:15 min
2019 - Publikumspreis
„The Opened Field“ ist eine filmische Interpretation des gleichnamigen Gedichts von Tom Bury, erstellt von Helmie Stil. Das Publikum folgt sechs jungen Männern bei der Durchführung eines verstörenden Rituals des Erwachsenwerdens. Der Text behandelt Aspekte ungehemmter, jugendlicher Männlichkeit und setzt sich gleichzeitig mit den Elementen des Destruktiven innerhalb menschlicher Beziehungen und unserer Beziehung zur Natur auseinander.

fine China
Regie: David Gaines, Ruby Johnston
Text: David Gaines
U.S.A 2020
2020 - Jurypreis – Bestes Video
Ein Mann schaut auf den feinen Porzellanschrank seiner Großmutter und denkt über seine patriarchalischen Prägungen.

Subconscious Notes / Notizen aus dem Unterbewusstsein
Animation & Text: Susann Arnold
Deutschland 2018, 3:37 min
2020 - Jurypreis – Beste Animation
Ein Film über das Innenleben der ostdeutschen „Wendegeneration“ (1990), dem Mangel einer sicheren Vergangenheit, der von sich immer erneuernden Brüchen erzählt und der Suche nach dem eigenen Platz in der Welt.

der und die
Animation: Peter Böving
Text: Ernst Jandl
Deutschland 2019, 9:35 min
2020 - Publikumspreis
Ein Liebesgedicht von Ernst Jandl ist die Grundlage für ein musikalisches `Tête-à-tête` zwischen einer Dresdnerin und einem Marsmenschen. In einem Mietwagen kommt es schnell zu einer rauschenden Liebesszene, die im Umfeld einer gewalttätigen Montagsdemo im völligen Chaos endet.

In the Bags of Strangers (In fremden Taschen)
Regie & Text: Raaed Al Kour
Deutschland 2020, 08:35 min
2021 - Jurypreis – Bestes Video
Ein syrischer Dichter lebt im Exil und schreibt Gedichte, um seine Unterstützung für die Revolution in Syrien zum Ausdruck zu bringen, und teilt im Film seine Reflexionen.

Verse von der Winterkampagne des Jahres 1980
Regie: Rene Reinhardt & Thadeusz Tischbein
Text: Joseph Brodsky
Deutschland 2021, 05:36 min
Der Ausschnitt aus einem Gedicht des russisch-amerikanischen Nobelpreisträgers Joseph Brodsky ist eine eingefrorene Zeitbeschreibung des sowjetischen Imperiums der 1980er Jahre, eine metaphorische Abrechnung mit einem technokratischen Regime und eine albtraumhafte Bebilderung des Krieges.

Ursula
Regie & Text: Eduardo Brito
Portugal 2020, 06:15 min
2021 - Jury Special Mention
Between the northernmost city in the world, on a long polar night, and a foggy summer morning in the south, a dream, with all of its doubts, takes place.

The posh mums are boxing in the square (Die vornehmen Mütter boxen im Quadrat)
Regie: Helmie Stil
Text: Wayne Holloway-Smith
Großbritannien 2021, 02:52 min
2021 - Publikumspreis
Ein Unterwasser-Kurzfilm über eine Mutter, die, wieder zum Leben erweckt, imaginiert und mit Boxhandschuhen ausgerüstet ist, um den Kampf gegen Krebs zu gewinnen. Der Film basiert auf einem Gedicht von Wayne Holloway-Smith.