Women in Resistance
Das Programm „Women in Resistance“ führt vor Augen, wie sehr Poetryfilme und Videopoesie Teil eines globalen poetischen Aktivismus sind.
Ein poetischer Akt in einer von hegemonialer Männlichkeit strukturierten Realität ist ein radikaler Akt des Widerstands. „Women in Resistance“ besteht aus 6 Videogedichten, geschrieben und inszeniert zumeist von Frauen, die uns in ihrer ästhetischen und thematischen Vielfalt in Sensibilitäten und Blicke eintauchen lassen, welche die Beziehungen des Frauseins in und mit der Welt erkunden.

We keep stones here too
Regie: Eugenio Lima
Text: Luiza Romão
Brasilien 2021, 10:41
In diesem Kurzfilm erzählt die Schauspielerin und Poetin Luiza Romão die Geschichte des Trojanischen Krieges aus einer feministischen und dekolonialen Perspektive nach. Der Fokus liegt dabei auf der Gewalt, mit der die westliche Kultur begründet wurde. Der Film erkundet die gesprochene Sprache.

ELEIVA
Regie & Text: Eni Derhemi
Albanien 2021, 9:51
„ELEIVA“ (aus dem Etruskischem 𐌄𐌋𐌄𐌉𐌅𐌀 „Olive“) ist eine Art von Ritual: ein Prozess der Wiedergeburt, eine Erkundung der Selbsterkenntnis, ein Weg des Verlassens und der Wiederkehr. Als wandernde Spezies – nicht nur geografisch, sondern auch philosophisch in der „Suche nach dem wahren Selbst“ – sind wir verdammt, zu unserem Ursprung zurückzukehren. Somit werden wir in einen Dialog darüber gedrängt, was es war, was es ist und welche Veränderungen es erfuhr. Als migrierende Spezies werden wir immer wieder mit Veränderung konfrontiert, und diese Veränderung verklärt die Idee von Heimat und Zugehörigkeit. ELEIVA ist eine Hymne an diese Erkenntnis.

Blodeuwedd's Gift
Regie & Text: Efa Blosse Mason
Vereinigtes Königreich 2021, 3:00
Ein kurzer animierter Poesiefilm der Filmemacherin Efa Blosse-Mason und der Dichterin Hanan Issa. Der Film wurde von der alten walisischen Volkssage ‚Blodeuwedd’ inspiriert, die von einer Frau handelt, die zur Bestrafung in eine Eule verwandelt und der es verboten wurde, ihr Gesicht bei Tageslicht zu zeigen. In diesem Kurzfilm wird die alte Geschichte neu interpretiert. Er stellt die Erfahrung einer Frau dar auf dem nächtlichen Heimweg durch die Stadt. Die Eulenhexe, die in jeder Frau lebt, wird zur Beschützerin der Nacht.

EXPLOSIVES
Regie: Coraline Claude, Paula Alves
Frankreich 2021, 11:00
Neun Frauen rennen zusammen durch die Nacht, essen ihre Angst und schwitzen Geschichten. Das Feuer wird nie gelöscht.

POGROM
Regie: Ana Chiorean, Anamaria Pravicencu
Text: Maria Banuș
Rumänien 2022, 4:23
Das in einem Band über Kindheit mit dem Titel „Bucurie“ („Freude“) (Bukarest: Editura pentru Literatură și Artă 1949) publizierte Gedicht „Pogrom“ von Maria Banus (1914–1999) enthüllt die Erinnerung an ein Familienabendessen in der Zeit des Terrors. Die Details des Esstisches, die Lichter und Geräusche sind Elemente, welche die Minuten und die Schatten hervorheben, in denen die Angst ruht und sich nährt. Eine undefinierbare Furcht in der Form eines Mannes, einer Spinne, eines Henkers lauert in der heimatlichen Stille und prägt alle, die es erlebt haben, für immer.

Barbed Song
Regie & Text: Abril Iberico
Peru 2021, 4:33
Es gibt eine Welt der Geräusche und eine andere der Stille. Ohne Hörgeräte umschließt mich Stille wie eine Decke aus Stacheln, und mit Hörgeräten suchen mich die Geräusche heim. Wo gehöre ich hin, wenn ich nur teilweise hören kann?