Bauhaus Poetry Shorts
Wir freuen uns sehr, in diesem Programm Poesiefilme zu präsentieren, die im letzten Jahr an der Bauhaus-Universität Weimar entstanden sind. Sie sind eine schöne Einführung in die Weimarer Animations- und Poesiefilmszene!

The Few Up right
Regie und Animation: Florian Rommel
Text: Max Weichert
2:09 Min
Eine abstrakte Verarbeitung des Textes „Die wenigen Aufrechten“ von Maik Weichert, der einen Blick auf den Widerstand in verschiedenen
politischen Umgebungen im Laufe der Geschichte wirft – mit einem starken Fokus auf die deutsche Widerstandsgruppe zur Zeit des 2. Weltkriegs: „Die weiße Rose“

The Faraway Land of my Skin
Animation & Text: Mahla Mosah
06:42 min
„The Faraway Land of My Skin“ ist eine poetische Meditation über Identität, Erinnerung, und den Körper, sowohl als Ort der Zugehörigkeit als auch der Entfremdung. Der Film folgt einem wandernden Bewusstsein – körperlos, grenzenlos und doch zutiefst betroffen von der Abwesenheit seiner Haut. Es bewegt sich durch fragmentierte Landschaften, driftet zwischen Zeit und Raum, auf der Suche nach seiner Haut. Er erkundet die Spannung zwischen Freiheit und Gefangenschaft, zwischen dem Wunsch zu entkommen und der Sehnsucht nach Zugehörigkeit.
Print Artist und Assistentint war Saba Najafpour.

The Bringer of Light
Animation: Nagham Alagha
Text: Countee Cullen
03:40 Min
Ein kleiner Stein navigiert sich durch das, was sie für wahre Liebe hält, nur um dann mit der Realität konfrontiert zu werden. Der Film basiert auf dem Gedicht „If You Should Go“ von Countee Cullen sowie auf einer wahren Begebenheit.

Open Tour
Animation: Kitman Yeung
05:05 Min
Es beginnt mit zwei Augen in China. Die Familie findet einen Weg, über große Entfernungen zu kommunizieren. Dann kommen die Augen vom Meer zurück. Erinnerungen werden zwischen Gerüchen, Restaurants und dem Rhythmus des Verkehrs geweckt. Landschaften werden durcheinander gewürfelt, denn die chinesische Stadt, an die ich mich erinnere, befindet sich in einem ständigen Zyklus von dekonstruierten Rekonstruktionen. Gedichte des chinesischen Dichters Yang Lian, die getriebenen Augen, begleiten diese Tour.

The Pulse of an Echo
Animation: Ashkan Goodarzi
Text: Venoos Abz
05:22 Min
Vor dem Hintergrund der wachsenden Proteste im modernen Teheran folgt „Der Puls eines Echos“ einer jungen Bankangestellten, die durch strenge Regeln und gesellschaftlichen Druck gefangen ist. Hilflos beobachtet sie, wie eine unverschleierte Demonstrantin verhaftet wird – und spürt, wie ihre Hoffnung schwindet.
Doch in einem letzten Ausbruch gemeinsamer Courage befreit sie sich aus der Verzweiflung und verwandelt sich in einem kraftvollen Moment in einen Vogel – sie erhebt sich als Symbol der Freiheit für alle Frauen.

The Hanuman Chalisa
Animation: Vincent Martin Morcinek
03:47 Min
Die Hanuman Chalisa ist ein devotionaler Hymnus, der Lord Hanuman preist und seit Jahrhunderten als Quelle für Mut, Selbstvertrauen und geistige Kraft gilt. Das Video setzt Collagen-Animation ein, um die emotionale Wirkung dieses Gebets auf jemanden darzustellen, der mit der spirituellen Tiefe und Bildwelt der indischen Kultur nicht vertraut ist. Geethika Dhavaleswarapus Rezitation wird dabei visuell begleitet von Naturmotiven, Miniaturmalerei aus der Mogulzeit, moderner Kunst und Illustrationen – eine Reise von innerer Zerrissenheit hin zu persönlicher Stärke.

Zungenwerk
Animation: Lisa Kampf, Alexander Schar
Text: basiert auf einem Text von Hans Magnus Enzensberger
02:52 Min
Seltsamer, stockender Singsang, Flüstern, Summen, Keuchen, Stammeln, der gewandteste unter den Muskeln – die Zunge. Worte wandern von einem Körper in den andern, die Knochenfabriken verändern Sie, was herauskommt ist das gemeinsame Produkt von Sender und Empfänger. Dabei können die einen ihre Worte feilen, auslassen und suggerieren und die anderen nur das hören, was sie hören wollen und so wird aus geteilter Verantwortung gar keine mehr. Der Film entstand nach dem Gedicht „Zungenwerk“ von Hans Magnus Enzensberger und zeigt wie uns Gesagtes durch Mark und Bein geht.