Neue Talente
Das Programm zeigt Arbeiten, die im Rahmen von universitären Studiengängen entstanden sind, in denen das Genre des Poesiefilms zunehmend an Boden gewinnt und mit dem Zusammenspiel von Bild und Text experimentiert wird. Die Auswahl zeichnet sich durch die Frische und Neugier neuer Talente aus, die das Genre frei erforschen und sein Potenzial ausschöpfen.

NEST
Regie: Arwen Aznag
Belgien 2024, 6:35 Min
Luca School of Arts
Ein Mädchen, allein mit einem Haus, in einem herumschwebenden Nest. Solange sie sich erinnern kann, haben sie jede Minute, jede Stunde und jeden Tag, der vergangen ist, zusammen verbracht. Sie und das Haus. Und so weit sie in die Zukunft sehen kann, wird auch jede Minute, jede Stunde und jeder Tag, der noch kommt, so sein.
Bis es sich plötzlich ändert.

NEW HIVES
Regie: Hasan Pastaci
Text: Paul Demets
Belgien 2024, 1:56 Min
KASK-School of Arts
Dies ist ein Gedicht von Paul Demets, mein Mentor für meine Magisterarbeit ist. Ich glaube, dass die Poesie im Moment immer mehr unterschätzt wird. Denn sie fordert die Menschen zum Nachdenken heraus, wagt es, zu verunsichern und sich auf dieses Gefühl einzulassen. In einer Welt, in der wir schnell und manchmal nicht tiefgründig genug leben, ist Poesie eine Nahrung für die Seele. Ich genieße es sehr, mit Paul zu arbeiten, zu versuchen, seine Beweggründe zu verstehen und zu fühlen, während er seine Gedichte schreibt, und ihnen durch meine eigenen Interpretationen einen neuen Atem zu geben.

Skin Hunger
Regie: Loukia Hadjiyianni
Text: Kayu Yeung
D 2025, 4:01 Min
filmArche
Ayden, leidend unter Berührungsentzug, zieht sich erneut in die Erinnerung an Cleo zurück. Mit dem Voranschreiten der Zeit wird ihre Verwirrung stärker – vermisst sie Cleo oder die leise Zweisamkeit einer anderen Präsenz, jemanden, der die Wunde versteht, welche sie trägt – einen stillen Kameraden? Doch dieses Mal, anstatt sich von der Vergangenheit paralysieren zu lassen, verwandelt sie jene in etwas Neues.

Ñoquis de Ayer
Regie: Karen Schöngut
Text: Karen Schöngut
D 2024, 4:46 Min
Bauhaus Universität Weimar
„Ñoquis de Ayer“ ist eine animierte Reise durch vier Zuhause. Sie spiegelt den Verlust der Kindheit und die Vielschichtigkeit des Ankommens in der Fremde. Im Spannungsfeld zwischen Integration und Assimilation stellt der Film die Frage, wo Kinder mit Migrationsgeschichte wirklich hingehören. Eine poetische Erzählstimme trägt die bittersüße Sehnsucht nach Heimat und den Wunsch nach Versöhnung.

Waiting
Regie: Julie Lobo
Brasilien/Frankreich 2024, 4:21 Min
Université Paris 8
Schwebend in Erinnerung, wartet ein treibendes Wesen auf das was nie kommen mag.

OCCHIO
Regie: Giulia Falciani
Text: Giulia Falciani
Italien/D 2024, 6:05 Min
Film University Babelsberg KONRAD WOLF
In der Dunkelheit lässt ein Lichtstreifen den Blick auf ein Gesicht erhaschen. Eine Träne tropft aus dem rechten Auge, durchquert das Gesicht und fällt in die Tiefe. Die Träne führt uns an den inneren Ort des Leidens, wo der Schmerz die Klarheit der Vernunft trübt. In diesem zerbrechlichen Zustand des Deliriums und der Machtlosigkeit verflechten sich Wissenschaft, Glaube und Hexerei, in der Hoffnung, dass das kaputt gegangene Auge wieder heilt.

You Are the Truck and I Am the Deer
Regie & Text: Max Ferguson
Belgien/Hong Kong 2023, 5:00 min
LUCA School of Arts
You are the Truck and I am the Deer ist ein experimenteller Kurzfilm, der sich mit der Erfahrung von emotionalem Schmerz auseinandersetzt. Der Film verwendet poetische Texte, um die Gefühle von Verlust, Hilflosigkeit und Überwältigung während des Prozesses der Akzeptanz der von anderen zugefügten Verletzungen auszudrücken. Diese emotionalen Wunden werden visuell in eine physische und pulsierende Präsenz übersetzt, die ein dunkles und beunruhigendes Bild der Weiblichkeit darstellt. You are the Truck and I am the Deer spricht ein Gefühl an. Ein Gefühl des umherziehenden, nagenden Hungers. Auf Messers Schneide zwischen Verfall und Wachstum; das fruchtbare Potenzial für totale Zerstörung.

Not You
Regie: Lara Torp, Emilia Zieser
Text: Lara Torp
D 2023, 5:17 Min
Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf